Ja, auch mit einer Zöliakie kann man problemlos verreisen. Wenn du die Welt erkunden möchtest, stehen dir zwar einige Herausforderungen bevor, lass dich davon aber bitte nicht abschrecken. Klar, Sprachbarrieren und unbekannte Restaurants werden dich begleiten. Aber mit der richtigen Planung und ein paar nützlichen Tipps kannst du dich auch unterwegs glutenfrei ernähren.

1. Glutenfrei reisen: Gründlich planen und recherchieren

Bevor du deine Reise antrittst, empfehle ich dir eine gründliche Recherche. In welches Urlaubsland fährst du? Wie sieht es mit Lebensmittelgeschäften in der Nähe aus? Gibt es auch Restaurants, die glutenfreie Gerichte anbieten? Welche Empfehlungen gibt es? Dank des Internets können wir uns im Vorfeld gut informieren. Je besser die Planung, desto entspannter die Reise.

2. Glutenfrei bei der Flugbuchung angeben

Viele Fluggesellschaften bemühen sich, auch glutenfreie Mahlzeiten anzubieten, aber diese müssen bereits bei der Buchung des Fluges bestellt werden. Informiere dich vor der Buchung, ob die gewünschte Airline auch glutenfreie Mahlzeiten anbietet. Positive Erfahrungen habe ich auf meinen Langstreckenflügen mit Emirates und Lufthansa gemacht. Meine Mahlzeiten waren immer mit der Aufschrift GF gekennzeichnet.

3. Informiere das Hotelpersonal über deine Unverträglichkeit

Ein Tipp, den ich mir selbst noch mehr zu Herzen nehmen sollte. Als Zöliakiebetroffene habe ich oft das Gefühl, nicht negativ auffallen zu wollen und keine Umstände zu bereiten: Doch viele Hotels sind mittlerweile auf glutenfreie Nachfragen vorbereitet. Informiere das Personal im Restaurant, vielleicht wirst du morgens noch mit glutenfreiem Brot oder Brötchen überrascht oder bekommst vom Chefkoch höchstpersönlich eine leckere glutenfreie Alternative.

4. Brot und Snacks immer einpacken

Das empfehle ich immer, denn auf Reisen gibt es immer wieder unvorhergesehene Herausforderungen. Der Flug hat Verspätung, das Hotel ist ausgebucht, du sitzt irgendwo fest oder das Restaurant hat unerwartet geschlossen. Deshalb habe ich auf Reisen immer ein gut verpacktes glutenfreies Brot und einen Riegel in der Tasche. So bin ich für den Notfall immer gut gerüstet. Gerade bei Städtetrips hat mir das doch schon sehr oft geholfen, wenn wir spät abends noch in ein kleines Restaurant eingekehrt sind, weil alles andere schon geschlossen hatte. Einen Salat mit Öl und Essig konnte ich bisher immer bestellen, mit meinem Brot in der Tasche habe ich immer eine kleine Sättigungsbeilage mit dabei.

5. Lerne die lokalen Ausdrücke

Wenn du in ein Land reist, dessen Sprache du nicht kennst, ist es hilfreich die wichtigsten Ausdrücke zu lernen oder in deinem Handy zu speichern. Also Wörter wie glutenfrei, Weizen, Mehl etc. Dieser Tipp hätte mir auf unserer Trekkingtour in Indonesien sicher geholfen, als wir auf einer kleinen Insel gestrandet sind und ich dort mit Händen und Füßen versuchte mich zu verständigen. Es gab dort keinen Internetempfang, googeln konnte ich nicht. Am Ende hat aber auch hier alles geklappt, weil ich wie immer auf mein Bauchgefühl gehört habe.

6. Halte Ausschau nach natürlichen glutenfreien Lebensmitteln

In einigen Ländern sind viele traditionelle Gerichte von Natur aus glutenfrei. Zum Beispiel Reisgerichte in der asiatischen Küche oder Maistortillas in Mexiko. Informiere dich vorher gut über die lokalen Spezialitäten und kläre, welche Getreidesorten vor Ort hauptsächlich verwendet werden.

7. Glutenfreie Apps nutzen und Blogs lesen

Auf Reisen ist Google mein bester Freund und hat mir schon viele kleine kulinarische Highlights beschert. Auch die App „Find Me Gluten Free“ kann ich sehr empfehlen. Und tatsächlich auch TripAdvisor. Das Netz ist voll mit Blogs und Reiseempfehlungen.

Mit diesen Tipps kann ich meine Reisen immer in vollen Zügen genießen. Mit etwas Planung und Vorbereitung lassen sich auch Sprachbarrieren und Unsicherheiten überwinden. Viel Spaß beim Reisen und Erkunden neuer Länder und Kulturen!