Ursachen, Symptome und Diagnose

Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, die nur durch eine glutenfreie Ernährung behandelt werden kann. Wer weiß, wie es geht, kann ein gesundes und erfülltes Leben führen. In diesem Blogartikel gebe ich einen Überblick über die Krankheit Zöliakie, von den Ursachen bis hin zu bewährten Strategien für ein erfolgreiches glutenfreies Leben.

Was ist Zöliakie?

Zöliakie ist eine lebenslange Autoimmunreaktion auf das Klebereiweiß Gluten, das in vielen Getreidesorten wie Weizen, Roggen und Gerste vorkommt.

Die Zöliakie wird oft missverstanden und mit einer Allergie oder einer Unverträglichkeit gleichgesetzt. Dies ist jedoch nicht der Fall. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, die im Gegensatz zu einer Allergie oder einer Unverträglichkeit den Darm stark schädigen kann. Denn bei den Betroffenen führt der Verzehr von Gluten zu einer Entzündung der Darmschleimhaut. Dadurch bilden sich die Darmzotten zurück, die für die Aufnahme von Nährstoffen und Vitaminen verantwortlich sind. So kommt es im Verlauf der Erkrankung zu einem Nährstoffmangel mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen.

Langfristig kann eine unbehandelte Zöliakie zu ernsthaften Komplikationen wie Osteoporose, Unfruchtbarkeit und Darmkrebs führen.

Grenzwerte für Gluten

Glutenfreie Lebensmittel, die nicht von Natur aus glutenfrei sind, werden als glutenfrei gekennzeichnet, wenn sie weniger als 20 ppm (parts per million) Gluten enthalten, was in etwa 10-20 mg Gluten entspricht. Das ist die Menge an Gluten, die ein Zöliakiepatient zu sich nehmen kann, ohne eine Schädigung des Dünndarms zu befürchten.

Das ist nicht viel. Deshalb ist es ratsam, das Kontaminationsrisiko zu minimieren. Konkret bedeutet das, getrennte Utensilien wie Schneidebretter, Pfannen, Toaster oder Messer zu verwenden.

Menschen mit Zöliakie reagieren unterschiedlich empfindlich auf Spuren. Manche vertragen nur wenige Spuren, andere reagieren schon auf kleinste Spuren.

Ursache und Entstehung von Zöliakie

Die genauen Ursachen der Zöliakie sind noch nicht vollständig geklärt, aber es steht fest, dass die genetische Veranlagung eine wichtige Rolle spielt. Die genetische Veranlagung liegt bei 30-35 Prozent der Bevölkerung vor, aber nur zwei Prozent erkranken tatsächlich an Zöliakie. Grundsätzlich kann die Krankheit in jedem Lebensalter ausbrechen. Auch Umweltfaktoren wie die frühkindliche Ernährung dürften einen Einfluss haben. Genaueres lässt sich dazu aber noch nicht sagen. Sicher ist jedoch, dass Verwandte ersten Grades ein erhöhtes Risiko haben, ebenfalls an Zöliakie zu erkranken. Daher sollten Eltern und Geschwister von neu diagnostizierten Kindern sowie Kinder von betroffenen Erwachsenen immer mit untersucht werden.

Auch Menschen mit Autoimmunerkrankungen wie Diabetes Typ 1, Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow oder mit Down-Syndrom (Trisomie 21), Turner-Syndrom und Williams-Beuren-Syndrom, haben ein erhöhtes Risiko, an Zöliakie zu erkranken

Zöliakie: Symptome und Beschwerden

Etwa ein Prozent der Bevölkerung ist von Zöliakie betroffen. Experten schätzen die Dunkelziffer jedoch deutlich höher ein. Viele Betroffene haben keine oder nur wenige Beschwerden und wissen oft nichts von ihrer Erkrankung.

Zöliakie kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die von Person zu Person unterschiedlich sein können.

Typische Symptome sind:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Verstopfungen
  • Blähungen
  • Bauchschmerzen
  • Appetitlosigkeit oder ein ständiges Hungergefühl
Mann hält sich den Bauch vor Schmerzen. Symptome Zöliakie.

Auch folgende untypische Symptome können auf eine Zöliakie hindeuten:

  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Leistungsknick
  • Nährstoffmangelerscheinungen durch Mangel an Eisen, Zink, Folsäure, Kalzium und Vitamin D.
  • Hautausschläge
  • Osteoporose
  • Blutarmut
  • Zyklusstörungen bei der Frau
  • Unfruchtbarkeit
  • Depressionen
  • Migräneanfälle

Diagnose Zöliakie

Eine Zöliakie kann sich frühestens im Beikostalter entwickeln. Das ist etwa 3 bis 6 Monate nach Einführung glutenhaltiger Nahrung. Erste klassische Symptome können Durchfall, Erbrechen, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Gedeih- oder Entwicklungsstörungen sein. Ein sehr auffälliges Symptom ist der Blähbauch, der sich bei Babys und Kleinkindern zeigt.

Oft wird eine Zöliakie jedoch nicht erkannt, da nicht immer alle Symptome auftreten. Dennoch sollte auch eine Zöliakie nicht von vornherein ausgeschlossen werden, nur weil typische Symptome wie Durchfall oder Gewichtsverlust fehlen.

Bei Verdacht auf Zöliakie ist es wichtig, weiterhin Gluten zu verzehren. Denn wer sich bereits vor der Diagnose glutenfrei ernährt, wird bei der Untersuchung nur schwer eine Zöliakie nachweisen können. Stehen auch weiterhin glutenhaltige Lebensmittel auf dem Speiseplan, kann das Blut auf die Antikörper EmA-IgA und tTG-IgA untersucht werden. Ist die Konzentration der Antikörper im Blut erhöht, ist eine Zöliakie sehr wahrscheinlich. Da die Zöliakie häufig mit einem IgA-Mangel einhergeht, sollte in diesem Zusammenhang auch die Gesamtmenge an Immunglobulin A bestimmt werden

Eine zweifelsfreie Diagnose kann allerdings nur durch eine Dünndarmbiopsie erfolgen. Dabei wird eine Probe der Dünndarmschleimhaut entnommen und mikroskopisch untersucht. Von Stuhltests oder anderen Schnelltests rät die Deutsche Zöliakie Gesellschaft ab, da sie keine sichere Diagnose ermöglichen.

Glutenfreie Ernährung als Therapie

Zöliakie ist nicht heilbar. Die einzige Möglichkeit besteht darin, eine lebenslange glutenfreie Diät einzuhalten. Nur mit einer strikten glutenfreien Diät ist ein beschwerdefreies Leben möglich. Die Wissenschaft forscht zwar ständig an neuen Medikamenten, aber ein Durchbruch zur Heilung dieser Krankheit ist bisher noch nicht gelungen.

Meine Tipps und Strategien, die mir den Umgang mit der Krankheit erleichtern:

  • Zutatenlisten studieren: Mit der Zeit verinnerlichst du die Zutaten und wirst genau wissen, welche Produkte Gluten enthalten und welche nicht
  • Viel selbst kochen: Versuche, viel selbst zu kochen und weniger auf Fertigprodukte zurückzugreifen. Denn nur so kannst du sicher sein, was du zu dir nimmst. Schau dir doch gerne mal meine Rezepte an.
  • Suche Gleichgesinnte: Schließe dich Zöliakie-Organisationen oder Foren an, um Informationen, Ressourcen und Unterstützung zu erhalten und um dich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Gemeinsam fühlt man sich weniger allein.
  • Lies die Speisekarte vor dem Restaurantbesuch: Ich gehe gerne mit Freunden und Familie auswärts essen. Wenn ich weiß, wohin es geht, studiere ich vorab die Speisekarte. Gibt es nicht genügend glutenfreie Angebote, suche ich nach Alternativen. So kommt es im Restaurant nicht zu unangenehmen Situationen.
  • Nimm am Leben teil und packe Proviant ein: Nicht alles essen zu können, heißt nicht, dass du nicht spontan sein kannst. Auch mit Zöliakie kannst du an Veranstaltungen teilnehmen, verreisen oder dich mit Freunden treffen. Wenn du unsicher bist, ob es vor Ort etwas Glutenfreies zu essen gibt, packe dir lieber etwas Proviant ein.

Fazit:

Zöliakie kann eine Herausforderung sein, aber mit dem richtigen Verständnis und einer glutenfreien Diät kann jeder der mit dieser Krankheit lebt, ein gesundes und erfülltes Leben führen. Durch Aufklärung und Unterstützung von Familie und Freunden können Menschen mit Zöliakie besser mit ihrer Krankheit umgehen. Auf meinem Blog möchte ich dir zeigen, dass du nicht allein bist und dass viele glutenfreie Glücksmomente auf dich warten.

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